Schon 1949 wurden bundesweit die ersten Lehrgänge für Industriemeister eingerichtet. In den 1950er und 1960er Jahren entwickelte sich Troisdorf zu einem wichtigen Industriestandort der Region. Für die Troisdorfer Unternehmen, darunter die damalige Dynamit Nobel sowie Klöckner Mannstaedt mit ihren mehreren tausend Mitarbeitern in Kunststoffproduktion und Metallverarbeitung, wurde die Aufstiegsfortbildung zum Geprüften Industriemeister Metall enorm wichtig.
Um den großen Bedarf an Industriemeistern vor Ort schnell zu decken, lag 1965 die Gründung eines Zweckverbands der Stadt Troisdorf und der IHK Bonn/Rhein-Sieg nahe. Die Industriemeisterschule Troisdorf wurde als erste und einzige von dem Kultusminister anerkannte Industriemeisterschule Deutschlands geboren.
Das führte zu kurzen Anfahrtswegen für die Lehrgangsteilnehmer und praxisnahem Unterricht durch Dozenten, die hauptberuflich in der regionalen Industrie beschäftigt waren.
Dieses Konzept, an dem auch heute noch festgehalten wird, spiegelt sich in der hervorragenden Erfolgsquote, im Vergleich zur bundesweit hohen Abbrecherquote, wider. Die Industriemeisterschule Troisdorf hat sich mit fast 6.700 Absolventen zu einer erfolgreichen Schmiede für Fachkräfte entwickelt, und das weit über die Grenzen Troisdorfs hinaus. Im Laufe der Jahre kamen weitere Fachrichtungen des Industriemeisters sowie ergänzende Lehrgänge dazu.
Seit Generationen werden z. B. bei GKN erfolgreich Industriemeister an der IMS Troisdorf ausgebildet.
Besonders erfreulich ist es, dass der Abschluss des Industriemeisters (IHK) mit dem Abschluss des Bachelors gleichwertig ist. Damit bewegen sich Industriemeister und Hochschulabsolventen auf Augenhöhe.